Wenn ich nicht weiter weiß, versuche ich manchmal etwas Neues.
Ich schreibe Papa.
Hallo Papa, ich weiß, dass du tot bist.
Dein Geist lebt in uns weiter.
Wir fragen uns, was hättest du gesagt. "lass gehn!" schlägt L vor.
Okay, ich denke nicht, dass du das gesagt hättest, aber wir alle haben mit Sicherheit an vielen Punkten leicht unterschiedliche Vorstellungen davon, was du gesagt hättest. "Lass gehn!" wäre schon eine Möglichkeit, aber ich habe so viel über die Welt gelernt, dass ich vorschlagen würde, wir alle sagen, was wir denken, was du gesagt hättest. Dann diskutieren wir Wahrscheinlichkeiten und lassen uns von wissenschaftlichen Methoden leiten.
Gerne würde ich mit dir diskutieren, warum wir die Demokratie so vernachlässigen.
Papa warum gewinne ich mit dem Satz: "Wir müssen diskutieren und reden - für unsere Kinder!" so wenig Zustimmung? Ist es wegen meinem Auftreten? Warum habe ich bei M. so viel kognitive Dissonanz erzeugt?
Weißt du ich denke er lebt in seiner eigenen Welt. Tut ja auch erstmal jeder. Er hat es halt aus vielerlei Aspekten nicht mehr nötig, sich mit unangenehmen Informationen zu beschäftigen. THE BUBBLE IS BORN, so. Dann komm ich und reize ihn, mit Dingen, die er nicht leugnen kann. Er kann nicht sagen, was du sagst ist "Unsinn" so. Dazu sind die Dinge die ich sage viel zu voll gestopft mit der Wahrheit. Verhältnismäßig real edgy realness so ... Ich will nur sagen, du weißt, dass ich mir konsistente Bilder zeichne, damit ich nicht ständig umsortieren muss, aber ich denke er ist davon überzeugt, dass er nicht umsortieren muss in seinem Kopf - seine eigene Bubble zu sehen würde sie doch zerstören oder? Sehen heißt "Glauben". Zu bemerken, dass man sich begrenzt, bedeutet doch auch immer, ich verschiebe die Grenze weiter. Ich will ja nicht "dumm" sein oder? Wollen Leute unwissend sein? Seine Emotion versucht sein Handeln quasi im Nachhinein zu rechtfertigen. Durch das Entkoppeln durch finanzielle Freiheit und wachsende unternehmerische Macht, ist es ihm möglich Unliebsames schlichtweg zu umgehen. Deswegen hat die Gruppe verlassen, meine ich.
Als du gegangen bist, warst du mein bester Freund. Ich bilde mir natürlich ein, dich sehr gut zu kennen, aber als sehr gute Freunde, haben wir auch einfach die Perspektive des anderen geschätzt. Wir hatten viel Empathie, bestimmt mehr als viele Andere zueinander. In der Familie verglichen? Weiß ich nicht, jeder hat einen unterschiedlichen Draht zu seinen Anderen - zu dir hatten mit Sicherheit viele einen sehr guten Draht. Du warst der Babo, der Captain ohne Krone. Du hattest nie deine Position behaupten müssen. Du standest für XXXX. Ich wüste gerne, ob mir jemand widerspricht und was er für Gründe angibt, warum du nicht für die XXXX stehen solltest.
Und zack. F ruft. Ich bin für die Kinder da, so wie du früher. Nicht so stark und nicht so mächtig, aber ich gebe mir alle Mühe. Für die Kinder. Ich wünschte du hättest unsere Kleinsten mal gesehen. Sie sind wie du, voller XXXX
Dein ARAI
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen